Liebe Mitglieder von r(h)einqueer Bonn e.V.,
liebe queere Gruppen in Bonn,
liebe interessierte Menschen,
in der letzten Mitgliederversammlung am 25.10. konnte der Vorstand über verschiedene Erfolge berichten, insbesondere über die größte Veranstaltung von Beethovens Bunte.
Inhaltlich ist der Verein r(h)einqueer Bonn e.V. gut aufgestellt und es gibt viele Chancen, die queere Community zu unterstützen und voranzubringen. Wir haben mit der Unterstützung verschiedener queerer Gruppen und Parteien bereits viel erreicht: wir werden von der Politik und der Stadtverwaltung wahrgenommen und unsere Anliegen finden regelmäßig eine positive Resonanz. Es kommen Menschen und Organisationen mit unterschiedlichsten Anregungen und Wünschen auf uns zu; sie möchten gern verstärkt mit uns kooperieren und gemeinsam etwas umsetzen. Häufig scheitert dies allerdings daran, dass uns Menschen fehlen, die uns bei der Umsetzung unterstützen.
Leider gilt dies aktuell auch für den Vorstand von r(h)einqueer Bonn e.V.; es ist derzeit das größte Problem und auch die größte Gefahr für den Verein.
Es fehlt an Kandidat:innen für den Vorstand.
In der MV konnte kein neuer vertretungsberechtigter Vorstand gewählt werden, weil sich nur ein Mitglied des amtierenden Vorstands zur Wiederwahl zur Verfügung stellte. Die zwei anderen amtierenden Vorstandsmitglieder stehen für diese Aufgabe aus nachvollziehbaren persönlichen Gründen nicht mehr zur Wahl. Auch unter den anwesenden Mitgliedern wollte sich niemand bewerben und wählen lassen.
Nach dem BGB sind zur Leitung und Vertretung eines Vereins mindestens drei Vorständ:innen nötig. Mehr wären nicht schlecht, um die vielfältigen Aufgaben noch besser verteilen zu können. Zudem wäre es sehr wünschenswert, verschiedene Gruppierungen der queeren Gemeinschaft angemessen im Vorstand repräsentiert zu sehen.
Nur: wo sind weitere Mitglieder, die sich für eine ehrenamtliche Vorstandstätigkeit begeistern können und sich zur Verfügung stellen?
Dabei kann die Mitarbeit bei r(h)einqueer eine bereichernde, spannende Aufgabe sein. Sie gibt interessante Einblicke in viele Bereiche, bereichernde neue Kontakte, aktuelle Informationen zu allen möglichen Themen der queeren Szene. Natürlich erfordert eine Vorstandstätigkeit auch einen gewissen Zeitaufwand, denn es gibt monatliche Treffen, Verwaltungsaufgaben und die Organisation eines großen Festes sowie das Organisieren des Vereinslebens. Doch die Möglichkeiten mitzugestalten, Eigenes auf die Beine zu stellen und Teil einer Gemeinschaft zu sein, machen Freude und sind persönlich bereichernd. Also bitte denkt nach und sprecht uns gerne an.
Denn: Sollten nicht mindestens drei Vorständ:innen gefunden werden, muss der Verein bei einer außerordentlichen MV im Januar 2023 (genauer Termin folgt mit der Einladung) aufgelöst werden.
Das wäre vor dem Hintergrund der derzeitigen vielfältigen Chancen und Möglichkeiten für die queere Community sicherlich äußerst bedauerlich und kaum vermittelbar oder nachzuvollziehen.
Um als r(h)einqueer Bonn e.V. unsere Wünsche und Forderungen an die Gesamtgesellschaft zu richten und dafür einzutreten und um die Vielfalt queeren Lebens in der Gesamtheit aufzugreifen, brauchen wir aus formalen vereinsrechtlichen Gründen Menschen, die bereit sind, dies zu übernehmen!!!
Daher richtet der noch amtierende Vorstand seinen Appell auch an die queeren Vereine, Institutionen, Initiativen, Gruppierungen, Menschen in Bonn und Umgebung, sich für eine Vorstandstätigkeit zur Verfügung zu stellen. Ihr könnt auch gerne im persönlichen Umfeld nach Menschen suchen, die zeitlich und persönlich in der Lage sind und Lust haben, sich ehrenamtlich zu engagieren.
Auch Personen, die noch keine Mitglieder von r(h)einqueer Bonn sind, können einen Aufnahmeantrag stellen und danach für den Vorstand kandidieren.
Noch einmal: Es geht um die Zukunft des Vereins. Wir können nur weitermachen und den einzigen CSD-Event in Bonn, Beethovens Bunte, weiter stemmen und mit Euch feiern, wenn wir Menschen finden, die mitmachen und bereit sind, die Vorstandsarbeit im Verein zu leisten.
Wenn Ihr selbst Interesse an einer Mitwirkung im Vorstand von r(h)einqueer Bonn e.V. haben solltet oder jemanden kennt, der dafür in Frage kommen könnte: Bitte wendet Euch möglichst bald, an den noch amtierenden Vorstand unter
Zur politischen Situation zum Ende des Jahres einige kurze Informationen, denn es gibt leider keine besonderen Fortschritte zu vermelden.
Weder ist die Abschaffung des diskriminierenden Transsexuellengesetzes weiter voran gekommen noch die Beendigung der Diskriminierung von Regenbogenfamilien.
Auf EU-Ebene hat die EU-Kommission kürzlich ein „Gleichstellungspaket“ beschlossen. Regenbogenfamilien sollen damit leichter EU-weit anerkannt werden können. Der Vorschlag der Kommission muss allerding erst noch alle Gremien durchlaufen, was aufgrund einiger homophober Regierungen innerhalb der EU nicht einfach sein dürfte.
Zum Ende des Jahres 2022 wünschen wir allen Mitgliedern und an r(h)einqueer e.V. interessierten Menschen frohe Weihnachten, besinnliche oder gemütliche Feiertage und einen fröhlichen Jahreswechsel.
Mit dem neuen Jahr werden wir wieder neu starten in der Hoffnung, dass es mit Eurer Hilfe gelingen wird, einen kompletten Vorstand aus drei Personen zu installieren und r(h)einqueer e.V. weiter für die queere Gemeinschaft in Bonn aktiv zu erhalten!
Es grüßt Euch der Vorstand von r(h)einqueer sehr herzlich!
Eure Andreas Franke, Tom Gerhards und Jürgen Rohrbach