Seit 1. März ist mit Mohammad Nour eine weitere Person zum Team des lsbtiq*+ Jugendzentrums GAP in Bonn dazugekommen. Mohammad Nour hat damit die Leitung der seit über 3 Jahren bestehenden AG „Rassismus, Vielfalt, Flucht“ übernommen und wird dieses Projekt der Inklusion und Verständigung für und von GAP-Besucher_innen mit und ohne Rassismuserfahrung in 2021 fortführen.
Das GAP in Bonn versteht sich als ein Ort der Vielfalt, des Kennenlernens und des sich Ausprobierens. Damit dies möglichst sicher für alle Besucher_innen des GAPs geschehen kann, gibt es inzwischen seit über 3 Jahren das Projekt „GAP Queer Refugees“. Ein primärer Fokus des Projekts ist es sich zu überlegen, wie vor allem queere junge Menschen mit Fluchtgeschichte, die neu in Deutschland sind, besser erreicht und unterstützt werden können. Erste Schritte waren nicht nur die gezielte Aufnahme von psychosozialer Beratung junger queerer Menschen während des Asylprozesses, sondern auch die Einrichtung der AG „Rassismus, Vielfalt, Flucht“, welche damals noch „AG Queer Refugees“ hieß. Denn obwohl wir wissen, dass die meisten jungen Besucher_innen des GAPs sich für eine offene und vielfältige Gesellschaft stark machen, die Menschenrechte und Menschenwürde achtet, so kann es bei der praktischen Umsetzung leider oft zu Schwierigkeiten kommen. Redewendungen und Ausdrücke, die unreflektiert in den Raum geworfen werden, können oft rassistische Wurzeln haben und andere verletzen. Angst vor dem Neuen und Fremden kann in jedem Alter zu Vorurteilen und Abgrenzungen führen, die queere Menschen ausschließen, obwohl sie eindeutig zu unserer Community gehören. Um diese Mechanismen von strukturellem und unreflektierten Rassismus besprechen und verändern zu können, braucht es Räume, die sicherer sind als ein regulärer Abend mit Freund_innen im GAP. Mit der AG wurde so ein Ort geschaffen, indem sich seit dem rege über viele Themen wie z.B. Schwarze queere Geschichte, Kolonialisierung und ihre Auswirkungen sowie Alltagsrassismus ausgetauscht werden kann. So können weiße Besucher_innen eigene und gesellschaftliche Muster beginnen zu verändern und Menschen mit Rassismuserfahrung/ BI_PoC Personen finden zunehmend einen Raum, in dem sie sich sicherer fühlen können und den sie auch gleichberechtigt für sich nutzen können.
Wer die Arbeit des GAP in Bonn – insbesondere die Unterstützung und Begleitung von jungen queeren Menschen im Asylprozess – unterstützen möchte, kann seine Spende gerne auf folgendes Konto mit dem Stichwort „GAP“ oder „GAP Queer Refugees“ vornehmen. Auch kleine Beiträge sind uns eine große Hilfe!
Kontoinhaber_in: Aids-Hilfe Bonn e.V.
IBAN: DE04 3705 0198 0000 0708 62